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Immer wieder erreichen uns Anfragen zu unserem Engagement für Menschen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Oft ist es die einfache Frage: Wie kann ich Geflüchteten jetzt helfen? Was kann ich von Deutschland aus tun, um zu helfen? Wie kann vor Ort geholfen werden? Wir möchten Euch hier zunächst einige Möglichkeiten nennen, die eine Hilfe für Geflüchtete sind, die in Deutschland ankommen. Zudem haben wir Hilfsorganisationen sowie Non Governmental Organisations (NGOs) für Euch gesammelt, die vor Ort helfen, und die Ihr unterstützen könnt. 

Da einige Mitglieder unseres Vereins, darunter ich, schon länger in der Geflüchtetenhilfe aktiv sind, sprecht uns auch gerne an, wenn Ihr konkret in einer der Organisationen helfen wollt oder Hilfe bei der Kontaktaufnahme möchtet. Sagt uns außerdem gerne, wenn ihr eine Initiative vermisst. Und zum Schluss haben wir auch noch ein tolles Fundstück: Einen Kurs, der Euch Basiswissen zur Arbeit mit Geflüchteten vermittelt.

Spendenkonto der UNO-Flüchtlingshilfe: UNO-Flüchtlingshilfe e.V.; IBAN: DE78 3705 0198 0020 0088 50; BIC: COLSDE33

Spendenkonto der Ärzte ohne Grenzen e.V.: IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00; SWIFT-BIC: BFSWDE33XXX

Spendenkonto der Diakonie Katastrophenhilfe: IBAN: DE68520604100000502502; BIC: GENODEF1EK1. Mit dem Verwendungszweck: “Flüchtlingshilfe weltweit” könnt Ihr den Verwendungswunsch Eurer Spende nennen.

Spendenkonto der Diakonie Hessen; IBAN: DE12 5206 0410 0004 0506 06; BIC: GENODEF1EK1. Mit dem Kennwort: „Zuflucht“ könnt ihr klarstellen, dass Eure Spende der Hilfe Geflüchteter in Hessen dienen soll.

Auch bei Euch vor Ort möglich sein könnte es, in einem Einkaufsladen oder Supermarkt Spendenaktionen zu unterstützen. Fragt einfach beim Einkaufen nach. Einige Läden ermöglichen es Kund:innen zum Beispiel, Lebensmittel oder andere Sachspenden zu ermäßigten Preisen zu kaufen, und den Lieferungen für Unterkünfte zu übergeben.

2. Wenn ihr Zeit spenden wollt

Registriert Euch auf TimeForUkraine und entscheidet selbst, bei welchen Aktivitäten ihr Geflüchtete unterstützen wollt. Zusammen mit Kolleginnen und Freundinnen hat Florian Wiesboeck die Plattform TimeForUkraine ins Leben gerufen. Er möchte so Begegnungen zwischen Locals und Ukrainer:innen schaffen, die ihre Heimat verlassen mussten. Basierend auf gemeinsamen Interessen, Hobbys, und anderen Präferenzen werden so Kontakte vermittelt. Die Registrierung dauert nur 3 Minuten.

Beim Deutschlernen helfen: Du musst keine ausgebildete Lehrerin oder kein professioneller Lehrer sein, um geflüchteten Menschen beim Deutschlernen zu helfen. Auch hier können die Plattform der TimeForUkraine  oder auch lokale Initiativen Kontakt herstellen. 

3. Hilfe für Geflüchtete in Form von Fachwissen

Du bist Anwält:in, Dolmetscher:in oder Ärzt:in? Mit Deinem Fachwissen und Deinen Fähigkeiten kannst Du Geflüchteten oft besonders weiterhelfen.

4. Sachspenden: Eine wichtige Hilfe - doch: Vorherige Anmeldung nicht vergessen!

Sachspenden werden immer benötigt, sind aber für die helfenden Einrichtungen immer eine Herausforderung. Denn: Es muss genügend Platz vorhanden sein und es braucht Helfer, die Spenden sichten, sortieren, verpacken und verteilen. Denke daher immer daran, erst Kontakt aufzunehmen, bevor Du Dich mit Deiner Zusammenstellung an Sachspenden auf den Weg machst. Auch können die Hilfseinrichtungen Dir dann im Vorfeld sagen, was gebraucht wird.

5. Geflüchteten Wohnraum zur Verfügung stellen

Wenn Ihr die Möglichkeit habt, Geflüchtete privat aufzunehmen, ruft bei der örtlichen Stadt- oder Kreisverwaltung an. Diese können Euch einen Ansprechpartner nennen. Wollt ihr zum Beispiel einen Mietvertrag abschließen, prüft das zuständige Amt, ob der Wohnraum geeignet ist.

Wenn Geflüchtete sich noch in einem laufenden Asylverfahren befinden oder noch keine Arbeitsstelle gefunden haben, kann das zuständige Sozialamt oder das Jobcenter die Miete übernehmen. Wichtig ist hier eine enge Absprache mit den Behörden.

Auch privat könnt Ihr Geflüchtete aufnehmen. Pro Asyl hat die wichtigsten Punkte, die Ihr in diesem Fall beachten solltet, zusammengefasst: https://www.proasyl.de

6. Haltung zeigen

Wenn ungewöhnlich viele Schutzsuchende in einer kurzen Zeit ankommen, führt dies mitunter zu Diskussionen. Die politische Debatte im Jahr 2015 ist vielen von Euch noch in Erinnerung. Äußern sich Menschen abwertend gegenüber Geflüchteten oder Eurer Arbeit, gilt es, Haltung zu zeigen und den demokratischen Diskurs mit sachlichen und konstruktiven Beiträgen zu stärken.

Wichtig ist: Informiert Menschen, versucht zu überzeugen und mitzunehmen. Bleibt ruhig, aber reagiert entschlossen und selbstbewusst, wenn Menschen sich negativ und unsachlich äußern. Bedenkt, nicht jeder Mensch in Eurem sozialen Umfeld, der Euer Engagement nicht positiv wahrnimmt, oder der Situation mit Vorurteilen gegenübersteht, ist zwingend Extremist oder Menschenfeind. Oft kann ein sachliches Gespräch viel bewirken. Begegnet Vorurteilen in Eurem Umfeld mit Fakten, und versucht Menschen mit Argumenten zu überzeugen. 

Denn wenn ihr Euch der Debatte offen stellt, könnt ihr damit im besten Falle negative Einstellungen ändern, Radikalisierungsprozesse verhindern, und damit zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen. 

Dabei jedoch nicht vergessen: Bringt Euch in Diskussionen mit Fremden nicht in Gefahr. Und denkt an Euch selbst, besonders, wenn es Euch zu viel wird. Entzieht Euch der Diskussion -auch mit Freund:innen-, wenn die Belastung für Euch selbst zu groß wird, oder ihr merkt, dass Euere Gesprächspartnerin oder Euer Gesprächspartner nicht auch auf Euch eingeht.

Immer gilt: Denkt an Eure Grenzen, jedes Engagement braucht Selbstfürsorge

Achtet bei allem auch auf Euch selbst, und kennt Eure Grenzen. Bei der Hilfe für Geflüchtete könnt ihr schnell in Situationen kommen, die belastend sind. Überfordert Euch nicht, und arbeitet in Teams. So könnt ihr aufeinander aufpassen. Wohlfahrtsverbände und kirchliche Organisationen, jüdische und muslimische Gemeinden sowie viele andere Initiativen unterstützen in vielen Orten das freiwillige Engagement mit psychosozialer Hilfe. Scheut Euch nicht, diese Hilfe anzunehmen.

Weitere Initiativen und Vereine, die Geflüchteten helfen

Save me Mainz: bietet unter anderem das Mentorenprogramm „Welcome Mainz“ an. Auch hier kann man mit der Spende von Zeit etwa durch Deutschunterricht, Sprachtandems, bei Spielgruppen und Kochabenden helfen.
Save me Mainz auf Facebook

Die Linsenhoff-Stiftung und ihre Initiative: “Frankfurt hilft!” will nicht nur Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung stellen, sondern auch eine langfristige Perspektive. Sie bieten in Frankfurt unter anderem eine ämterübergreifende Anlaufstelle, die für Schutzsuchende alle Informationen an einem Ort bündelt. Auch zu Fragen der Krankenversicherung oder zur Anmeldung helfen Mitarbeitende den Geflüchteten, die dauerhaft in Frankfurt bleiben wollen, auch bei den ersten Behördengängen.
Link zur Seite von Frankfurt Hilft

UA-Talents: Eine Jobplattform für Geflüchtete aus der Ukraine. Das Angebot soll innerhalb und außerhalb der Ukraine verfügbar sein. Das Ziel der Gründer der Plattform ist es unter anderem, Geflüchteten, aber auch Menschen innerhalb der Ukraine dabei zu helfen, schnell eine Arbeit zur finden. Dabei sprechen sie geflüchtete Ukrainer in ihren neuen Heimaten, aber auch in der Ukraine, etwa mit dem Angebot von Remotearbeitsplätzen an.
Zur Jobplattform UA-Talents

Meine Empfehlung: Basiswissen für Helfer

Nun zu einem Thema, dass für Engagierte sehr wichtig ist: Eine Vorbereitung auf die anspruchsvolle Aufgabe der Geflüchtetenhilfe kann unabhängig vom persönlichen Wissensstand eine große Hilfe sein. So ist es wichtig, sich mit Fragen der interkulturellen Sensibilität auseinanderzusetzen, und Hintergrundwissen zu Umständen und Begleiterscheinungen von Flucht aufzubauen.

Neben diesem Aufbau eines allgemeinen Verständnisses kann auch das Erlernen von Methoden wie dem Anti-Bias-Ansatz bei der Vermeidung der Reproduktion von Stereotypen helfen und Vorurteilen vorbeugen. Eine hervorragende Zusammenstellung aus diesen Themenkomplexen bietet der Kurs: “Basiswissen in der Flüchtlingsarbeit”.

Er wird von der Caritas online verfügbar auf dem Caritas-Campus angeboten. Eine wichtige Unterstützung in der aktuellen Situation: Der Caritas Campus bietet diesen Kurs für alle ehrenamtlich Engagierten kostenlos an.
Toll finde ich auch: Das Team des Caritas-Campus hat den Kurs, inzwischen auf die Herausforderungen der aktuellen Situation angepasst, in der es Helfende vorwiegend mit Geflüchteten aus der Ukraine zu tun haben.